Planeten und Übungen:

Sonne: Die Sonne ist der am besten sichtbare Himmelskörper. Dementsprechend wichtig ist ihre Bedeutung im Horoskop eines Menschen. Das Zeichen, in dem sie steht, ist sehr wichtig, aber auch das Haus, also der Lebensbereich, in welchem sie zu finden ist, wird als sehr bedeutend eingestuft. Das Tierkreiszeichen der Sonne ist das sogenannte Sternzeichen.
Da es ohne Sonne kein Leben gäbe, steht sie natürlich für das Leben schlechthin und somit natürlich auch für die Gesundheit und die Lebensenergie.
Weiterhin wird der Sonne Autorität, Bedeutung und allgemeiner Lebenserfolg zugeordnet. Auch den Vater oder den männlichen Lebenspartner ordnet man der Sonne zu. Das Sonnenzeichen findet sich hauptsächlich in den Handlungen, besser gesagt, in der Art, wie gehandelt wird, wieder.  
Im okkult-esoterischen Sinne entspricht sie der göttlichen Persönlichkeit des Menschen, also dem Höheren Selbst, dem reinen Geist (nicht im Sinne von Denken, sondern von Sein).
Wenn man bei dem entsprechenden Zeichen (schauen sie unter „Tierkreiszeichen“ nach), in dem Ihre Sonne steht, nachschaut, werden Sie schon einiges über sich erfahren.
Die Sonne gilt als männlich und wird den Tagesgestirnen zugeordnet.

Mond: Der Mond ist, nach der Sonne, der am zweitbesten sichtbare Himmelskörper. Das sagt schon wieder einiges über seine Bedeutung aus. Dem Mond wird das Gefühlsleben des Menschen zugeordnet und wie das menschliche Gefühlsleben, ist auch der Mond launisch und unbeständig, ändert ständig seine Form.
Weitere Bedeutungen des Mondes sind die Familie, die frühe Kindheit, die Heimat und die Ahnen, also alles was unvermeidbar auf das Gefühlsleben des Menschen eingewirkt hat.
Auch die Ehefrau und die Mutter werden dem Mond zugeordnet.
Der Mond entspricht der gefühlshaften Atmosphäre, die wir in uns tragen. Vergleicht man die Astrologie mit einem Bühnenstück, entspricht die Sonne den Hauptdarstellern oder der Handlung des Stücks, der Mond hingegen entspricht der Szenerie oder Bühnenatmosphäre.
Von seiner Natur her ist er weiblich und außerdem ein Nachtplanet.

Merkur: Merkur ist der schnellste und der Sonne am nächsten gelegene Planet. Sein Charakter ist von veränderlicher, die Abwechslung liebender Art, außerdem gilt er als schnell und unruhig.
Ihm wird der Intellekt des Menschen zugeordnet, die sogenannte analytische Intelligenz, sowie alles was mit Informationsaufnahme zu tun hat, also Lernen, Schule, Kommunikation, alle Medien, Computer, etc. Aber auch das Verkehrswesen, Verträge, jeglicher Schriftverkehr, auch alle Schlauheiten (z.B. Diebstahl) werden dem Merkur zugeordnet.
Das Gedächtnis hingegen wird mehr dem Mond zugerechnet. Merkur ist androgyn, weder weiblich noch männlich, außerdem ist er weder ein Tag-, noch ein Nachtplanet.

Venus: Die Venus ist als Morgen-und Abendstern bekannt. Venus gilt in der Astrologie als Wohltäter. Sie wird generell der Liebe zugeordnet. Zum einen der wirklich körperlichen Liebe oder der emotionalen Liebe, zum anderen allen anderen Ausdrucksformen der Liebe, wie Höflichkeit, Nettigkeit, gutes Benehmen, Freundlichkeit und eine leichte Form der Nächstenliebe.
Die Venus drückt Beliebtheit aus, also die Fähigkeit, andere Menschen anzuziehen (ohne allzu viel dafür zu tun). Deswegen hat man ihr auch Schönheit, Mode und Ästethik, aber auch Luxus zugeordnet, sowie alle Formen der Kunst und der Musik.
Eine der wichtigsten Venus-Bedeutungen ist die Harmonie.
Die Venus gilt als weiblich, außerdem ist sie ein Nachtplanet.

Mars: Der Planet Mars wurde nach dem alten römischen Kriegsgott benannt. Seine rötliche Farbe allein erweckt schon einen aggressiven Eindruck. Der Charakter ist von roher, ungestümer, energievoller Art. Mars ist aggressiv und gilt in der Astrologie als Übeltäter. Ihm wird Gewalt, Aggression und alles Niederträchtige zugeschrieben.
Insgesamt wird er dem menschlichen Willen zugeordnet. Weitere Auswirkungen sind Energie, Tatkraft, Arbeitskraft und Sport. Er ist der Gegenpart von Venus.
Mars ist ein männlicher Nachtplanet.

Jupiter: Jupiter ist der „Glücksplanet“ in der Astrologie, er gilt als Wohltäter. Sein Charakter ist expansiv, großzügig, weitläufig, wohlwollend. Er steht für Größe, für Güte und Altruismus. Glück und Erfolg ordnet man diesem Planetenprinzip zu. Er ist der Planer der Religion, der Moral, der Ethik, der höheren Ideale. Jupiter zeigt uns (gesellschaftliche) Chancen auf. Er zeigt, wie sehr wir aufgrund unserer ethischen Werte, unserer Moral oder unserer Konstruktivität der Gesellschaft oder dem Kosmos nutzen können, diese also voranbringen können. Glück, Erfolg und materielle Werte im heutigen Leben sind oftmals das Resultat von früheren geistigen oder ethischen Werten. Zum Erfolg wird nur zugelassen, wer Jupiter oder Saturn „huldigt“. Jupiter ist ein männlicher Tagplanet.  

Saturn: Saturn ist der Gegenplanet zu Jupiter (im Sinne von Paar). Er ist von den sichtbaren Planeten (mit bloßem Auge) der am weitesten entfernte. Das macht ihn zum Gegenspieler der Sonne. Gilt die Sonne als Ursprung, Leben, Gott, ist Saturn das Gegenteil, der Feind allen Lebens. Allerdings birgt er die größte Weisheit, er gleicht dem Mythos des Gleichnisses vom „verlorenen Sohn“.
Saturn ist von seinem Charakter eher einengend, kleinlich, karg, reduzierend, asketisch. Er gilt als Übeltäter. Sein Einfluß ist in der Astrologie der gefürchtetste. Er hemmt, stellt Hindernisse in den Weg und erzeugt Druck. Er begrenzt. Allerdings ist jede Begrenzung eine Hürde, die dazu einlädt, sie zu überspringen. Danach ist man „weiter“.
Er steht für harte Arbeit, für Verantwortungsbewusstsein, für Zuverlässigkeit, Disziplin und Konzentration. Saturn steht für die Realität. Die Ideale des Jupiter sagen ihm nichts, er versucht sich der Realität anzupassen. Auch Saturn ist ein männlicher Tagplanet. Die Auseinandersetzung mit diesem Prinzip ist sehr wichtig.

Uranus: Er ist der erste der „unsichtbaren Planeten“ (mit bloßem Auge) und gehört somit nicht mehr zu den sieben klassischen Planeten. Er sprengt Grenzen, steht für das Neue, Unbekannte. Sein Charakter ist von revolutionärer, unruhiger, plötzlicher Art. Ihm wurde jeglicher „überirdische“ oder „unbekannte“ Einfluß zugeordnet, wie Inspiration, Magie, parapsychologische Phänomene, aber auch Inspiration und Erfindungsgeist.
Uranus bringt Revolutionen und Reformen und sorgt für plötzliche Lebenswendungen. Entdeckt wurde er interessanterweise zum Zeitpunkt der französischen Revolution.

Neptun: Neptun ist so etwas wie der weibliche Gegenpart zum „männlichen Uranus“. Ist Uranus männlich aktiv und inspirierend, hat Neptun eher einen passiven, verträumten, verschleiernden und auflösenden Charakter. Neptun kann als eine Art „Feind“ des Alltagsbewusstseins gelten. Er steht für jede Form von Bewusstseinsveränderung, herrscht somit über Meditation, Gebet, Mystik, Schlaf, Traum, Alkohol, Drogen, Trance, etc. Neptun hat die Aufgabe, die Menschen von Thematiken loszulösen, auf die sie sich zu sehr fixiert haben. Das entspricht seinem auflösenden, lähmenden und sich der menschlichen Logik entziehenden Charakter. Neptun löst also von Besessenheiten (das können z.B. materielle Dinge, Beziehungen, Gefühle, Gedanken, Ideen, Ideale sein). Am Ende soll nur die Liebe bleiben, die Erkenntnis, dass alles eins ist, mehr im Gefühlhaften, im Gegensatz zu Uranus, der es mehr über Wissen macht. Neptun lehrt uns, wo die Grenzen unserer Macht sind.

Pluto: Die Wissenschaft hat ihm den Planetenstatus aberkannt. In der Astrologie hat er sich längst etabliert, unabhängig davon, ob er der „Wissenschaft“ ein Planet bleibt. Denn jeder Himmelskörper übt einen Einfluß aus, man muß diesen Einfluß nur genügend erforschen, um ihn einordnen zu können. Pluto wurde zur Zeit des Faschismus in Europa entdeckt (1930). Das beschreibt sehr gut seinen Charakter. Er ist von manipulativer, zwanghafter, bedrohlicher, extremer, gewalttätiger, aber auch transformierender Art.
Pluto lässt die Dinge extrem werden, führt den Menschen ihre finstersten Seiten vor Augen, mit dem Ziel, daraus zu lernen und diese endgültig zu transformieren. Dabei geht es oft rücksichtslos und manchmal brutal zu, je nach Grad der Verhärtung der finsteren Seiten. Nach all diesem Schrecken beginnt oft ein neues, schöneres Leben (wie die Metamorphose einer Raupe zum Schmetterling). Man untersuche hierzu die Zeit des Nationalsozialismus.
Pluto im Horoskop zeigt auf, wo dringender Transformationsbedarf besteht, wo wir uns selbst zu sehr „dämonisiert“ haben, also zu einseitig, zu extrem geworden sind.